Neue ECLASS-Version: Mehr Nachhaltigkeit und umfassende Information im Engineering-Prozess
Die Zahl 13: Was vielerorts als Unglücksbote gilt, wird mit der neuen Version des Klassifizierungsstandards ECLASS zum echten Glücksfall. Denn mit dem nun verfügbaren ECLASS 13 profitieren Planer von zahlreichen Optimierungen. So ermöglicht nicht nur der Product Carbon Footprint (PCF) ökologischeres Handeln. Zudem können ab sofort wichtige Inhalte von digitalen Katalogen wie etwa Lieferzeiten oder Zollabgaben gesichert in ECLASS beschrieben und im BMEcat Format ausgegeben werden.
1.050 neue Klassen, 300 neue Blöcke, 3.800 neue Merkmale, 5.600 neue Werte: Das sind die Kennzahlen der ECLASS-Version 13. Und die hat mehr zu bieten als lediglich die bloße Erweiterung des Klassifizierungsstandards. Vielmehr bringen zahlreiche Neuheiten echte Mehrwerte, sowohl für die Hersteller als auch auf Seiten der Planer. Vor allem die Integration des Product Carbon Footprints sowie die Möglichkeit zur Beschreibung logistischer und kommerzieller Informationen sind hierbei hervorzuheben.
Nachhaltigkeit im Fokus
Ein Thema, das heute in nahezu jedem Lebensbereich von wachsender Bedeutung ist, lautet Nachhaltigkeit. Dies hat ebenfalls Einfluss auf Engineering-Prozesse. Denn zum einen sind es die Auftraggeber, die beispielsweise bei neuen Maschinen oder Anlagen Wert auf eine positive Ökobilanz legen. Zum anderen sind es auch die Planer selbst, die möglichst ökologisch handeln möchten und bei der Auswahl einzelner Bauteile zunehmend auf deren Nachhaltigkeit achten. Bisher war es jedoch schwierig diese konkret einzuschätzen.
Mit der Integration des Product Carbon Footprints (PCF) in ECLASS 13 wird der zunehmenden Bedeutung ökologischen Handelns nun Rechnung getragen. Der PCF wird berechnet, indem nach ISO 14067 die bei der Herstellung eines Produktes entstehenden Treibhausgase in Äquivalenzwerte übertragen werden. Letztere beschreiben dann, welchen Einfluss die Produktion eines Bauteils auf den Klimawandel hat, geben also gleichsam einen ökologischen Fußabdruck. Dieser ist nun in ECLASS ersichtlich, sodass ein konkreter Vergleich unterschiedlicher Bauteile vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit möglich ist. So haben es Planer leicht, auf die Verwendung nachhaltiger Produkte zu achten. Zudem ist es möglich, die negative Ökobilanz einzelner Bauteile durch andere abzuschwächen oder die beim Bau von Anlagen oder Maschinen entstehenden Treibhausgase auszugleichen.
Inhalte digitaler Produktkataloge in ECLASS sicher beschreiben
Ein besonderer Vorteil für die Hersteller ergibt sich aus der neu geschaffenen Möglichkeit, in ECLASS komplette Datensätze für digitale Produktkataloge im BMEcat Format zu erfassen. Bisher war es zwar möglich, die physikalischen Eigenschaften und die Funktionalitäten eines Produkts in ECLASS zu beschreiben, doch Informationen aus dem logistischen und kommerziellen Bereich mussten anderweitig beschafft werden. So gehören in einen BMEcat Katalog auch die Angabe von Lieferzeiten oder Verpackungsgrößen, die für die Planung der benötigten Lagerfläche elementar sind. Zudem sind Zuschläge oder Zollabgaben anzugeben.
Bisher ließen sich diese Angaben für Hersteller nur außerhalb in einem externen Bereich pflegen, sodass für einen BMEcat Datensatz Informationen von verschiedenen Orten zusammengestellt werden mussten. Dank der neuen Möglichkeiten in ECLASS ist dies nicht länger nötig. Stattdessen werden alle Daten in MatClass zusammen gepflegt und gemeinsam ausgeliefert – eine immense Vereinfachung des Beschreibungsprozesses, die eine deutliche Zeitersparnis mit sich bringt.
Arbeitsgruppe legt den Grundstein
Der Klassifizierungsstandard ECLASS wird stetig weiterentwickelt, um Planer und Hersteller bestmöglich beim Engineering-Prozess zu unterstützen. Dabei fließen auch die Ergebnisse verschiedener Arbeitsgruppen ein, die sich um die Optimierung des Standards und dessen weitere Verbreitung kümmern. So basiert die Ergänzung der kommerziell logistischen Beschreibungsmöglichkeiten aus einem Abschlusspapier einer ECLASS/BMEcat Arbeitsgruppe, in der auch unser Geschäftsführer Stefan Mülhens engagiert ist. „Die Nutzung von Standards ist für einen modernen Engineering-Prozess unabdingbar“, betont er. Umso wichtiger sei es sich für die Weiterentwicklung von ECLASS einzusetzen. „Mit der neuen ECLASS-Version entstehen weitere Mehrwerte, die unser Ziel, die Etablierung des Standards, unterstützen.“