Interview zu DIN EN 61439-1: Warum sich eine Komplettlösung zur Wärmeberechnung auszahlt
Die Norm IEC 61439 stellt Planer bei der Wärmeberechnung vor komplexe Herausforderungen. Im Interview spricht unser Geschäftsführer Stefan Mülhens über die Vorzüge softwaregestützter Lösungen für die Kalkulation der Temperatur im Schaltschrank.
Frage: Wer seine Wärmeberechnung nicht manuell zusammenstellen will, findet heute diverse Online-Tools zur Unterstützung im Netz. Wie bewerten Sie diese Angebote?
Stefan Mülhens: Der Nutzen dürfte gering sein. Bei den frei verfügbaren Online-Tools werden meist viele der zeitintensiven Aufgaben weiterhin dem Anlagenbauer überlassen. Sie übernehmen in der Regel nur einzelne Rechenschritte, bieten aber keine Unterstützung bei der herstellerübergreifenden Sammlung der benötigten Daten. Auch habe ich beispielsweise bislang kein kostenloses Tool gesehen, dass die Berechnungen nach VDE 0660-507 durchführen kann, so dass hier der Bereich für Anlagen mit Nennströmen zwischen 630 und 1600 A in der Regel nicht abgedeckt wird.
Frage: Was sind demgegenüber die zentralen Vorteile softwaregestützter Lösungen für die Wärmeberechnung?
Stefan Mülhens: Führende Systeme ermöglichen es, die Wärmeberechnung schnell, zuverlässig und vollumfänglich durchzuführen. Mit unserem TemperatureCalculator erzielen Planer eine signifikante Zeitersparnis, indem sie die Wärmeentwicklung im Schaltschrank einfach auf Knopfdruck berechnen. Zudem erstellt die Lösung ohne Mehraufwand die gesetzlich geforderten Dokumentationsnachweise nach DIN EN 61439-1 vollständig automatisiert. Damit arbeiten Planer wesentlich effizienter und sind auf der rechtlich sicheren Seite.
Frage: Ein Kernproblem bei der Wärmeberechnung von Schaltanlagen sind mangelnde Herstellerinformationen bezüglich der Materialdaten. Wie lösen Sie dieses Problem?
Stefan Mülhens: Dafür ist der TemperatureCalculator nahtlos an unsere Schwester-Lösung MatClass gekoppelt. MatClass ist ein eigenständiges Tool zur Materialverwaltung auf Basis der eCl@ss ADVANCED Struktur, einem offenen, stets aktuellen und branchenübergreifenden Standard für Produktdaten. Dadurch erhält der TemperatureCalculator direkten Zugriff auf alle berechnungsrelevanten Werte aus den Hersteller-Datenbanken.