Neuigkeiten von ECLASS: Alpha-Version 12.0 kann getestet werden
ECLASS macht das Dutzend voll: Seit der ersten Version des Klassifikationsstandards, die 2001 veröffentlicht wurde, haben sich Engineering-Prozesse und die Komplexität der dafür notwendigen Datenbasis rasant entwickelt. Dem wurde mit der stetigen Weiterentwicklung und Optimierung des Produktdatenstandards Rechnung getragen. Nach dem letzten Major-Release 2019 ist nun die Alpha-Version 12.0 verfügbar. Diese enthält wichtige Neuheiten, die für noch mehr Detailtiefe sorgen und insbesondere bei der Raum- beziehungsweise Gebäudeautomation von Bedeutung sind.
Mit der Alpha-Version befindet sich ECLASS 12.0 aktuell noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium. ECLASS-Mitglieder im CRD, den Experten-Gruppen und IT Service Provider/Entwickler haben jedoch schon jetzt die Möglichkeit, mithilfe geeigneter Tools wie zum Beispiel MatClass, Einblicke in die kommende Version zu nehmen und verschiedene Anwendungsszenarien zu testen. Zwei Neuheiten im Bereich der Elektrotechnik sind dabei hervorzuheben:
- neuer Aspekt „Funktionsbeschreibung“
- überarbeitete Beschreibung von Kennlinien
Die erste Veränderung bezieht sich auf die ADVANCED-Version des Standards und dort auf den Bereich 27-14-31, in dem es um den Themenkomplex Bussysteme geht. Die gewohnten Strukturelemente Block, Aspekt, Kardinalität und Polymorphismus wurden verwendet, um den neuen Aspekt „Funktionsbeschreibung“ zu gestalten. Mit ihm können die funktionalen Fähigkeiten von Geräten angefangen beim logischen Aufbau bis hin zu den physikalischen Anschlüssen (Schnittstelle nach außen) beschrieben werden.
So zum Beispiel Geräte, die im Zuge der Raum- sowie Gebäudeautomatisierung zum Einsatz kommen und in vielfältiger Weise – häufig mit Software-Modulen intern konfigurierbar – zum Beispiel mit Sensoren Umgebungsbedingungen erfassen und Klimaanlage, Heizung, Luftfilter und Beleuchtung oder den Rollladen an den Fenstern steuern können.
Für Planer wird durch die standardisierte und detaillierte digitale Beschreibung (geeignete Tools vorausgesetzt) die automatische Auswahl geeigneter Produkte und deren Kombinatorik deutlich erleichtert bzw. überhaupt erst in einer zuverlässigen Form ermöglicht. Ein großer Vorteil, denn diese immer komplexeren Geräte spielen im Zuge der Entwicklung hin zum Smart Building eine immer wichtigere Rolle.
Mehr Detailtiefe bei Kennlinien
Eine weitere Neuheit betrifft die Beschreibung von Kennlinien. Diese sind für den Engineering-Prozess von entscheidender Bedeutung. Um eine Anlage zu entwickeln oder Schaltkästen zu planen, müssen die spezifischen Eigenschaften der verwendeten Geräte – auch im gemeinsamen Zusammenspiel – einbezogen werden.
Dabei reicht es nicht aus, sich die einzelnen Werte gesondert anzusehen, sondern gerade der Zusammenhang zeigt, worauf beim Engineering-Prozess Wert zu legen ist. Kennlinien stellen diesen Zusammenhang grafisch dar.
Mit ECLASS 12.0 wurden die Möglichkeiten im Bereich der Beschreibung von Kennlinien umfassend überarbeitet. Die physikalischen Größen können nun in noch größerer Detailtiefe dargestellt und praxisgerecht beschrieben werden, was zu einer deutlichen Vereinfachung des Engineering-Prozesses führt. Gefahren wie Fehlkonfigurationen durch die Verwendung unzuverlässiger Daten werden vermieden, sodass Schäden und Ausfälle frühzeitig verhindert werden können.
Der Schlüssel zum Erfolg
Die Standardisierung von Daten ist entscheidend für Konzepte wie die Industrie 4.0. Diese sind schon längst keine Zukunftsmusik mehr, die erst in fernen Zeiten Realität werden kann. Umso wichtiger ist es, auf eine standardisierte und detaillierte Datenbasis zu setzen und die Etablierung eines gemeinsamen Standards weiter voranzutreiben. Die aktuellen Neuerungen, die das Release zur ECLASS-Version 12.0 ausmachen werden, bieten einen weiteren Anreiz, sich jetzt für die Nutzung des Klassifikationsstandards zu entscheiden. Als ECLASS Gold-Partner und Mitglied der ECLASS CRD/CAx-Arbeitskreise beraten wir Sie gern und stehen während der Einführung beratend zur Seite.